Eine echte Gangreserveanzeige ohne Stellung.

Gangreserveanzeigen fanden sich in den meisten hochwertigen Zeitmessern. Der Grund dafür war unter anderem, dass sie möglichst zur gleichen Tageszeit "einmal" aufgezogen wurden. So liefen sie stets unter den gleichen Bedingungen ab. Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat. Wurde einmal das Aufziehen vergessen, so konnte man es an der Gangreserveanzeige ablesen. Ein Aufziehen nur zur Sicherheit konnte entfallen, denn es hätte den gleichmäßigen Gang der Uhren gestört.

Allen "Alten" war aber gemeinsam, dass sie ein wohldefiniertes "Vollaufgezogen" und ein wohldefiniertes "Abgelaufen" in ihrem Mechanismus eingebaut hatten. Sei es bei den Chronometern die Schnecke oder bei den Federaufzugsuhren die Stellung.

Die heutigen Uhren haben so etwas jedoch nicht mehr. Aus gutem Grund! Denn eine Stellung birgt nur Gefahren. Fällt sie aus, steht die Uhr.

Das macht es für eine Gangreserveanzeige aber etwas schwierig. Was anzeigen, wenn es keinen definiertes Nullpunkt gibt. Die Lösung ist dann meist eine Rutschkupplung, die diesen Missstand vertuscht.

Bei der VA sind die Verhältnisse anders, hier erübrigt sich eine Rutschkupplung, denn hier sind die Verhältnisse so wie früher. Es gibt wieder einen Nullpunkt. Zwar nicht herbeigeführt durch eine Stellung, sondern (der heutigen Zeit entsprechend) durch einen Sekundenstop. Dieser tritt nach 40 h Gangdauer der Uhr in Kraft. Die Funktionsweise dieses Mechanismus können Sie im obigen Bild studieren. Die Kurvenscheibe im rechten Bildteil dreht sich in 40 h um 240 grad. Dabei tastet der Tastfinger des Schaltrings die Stellung der Kurvenscheibe ab und überträgt dies durch ein Zahnsegment und Trieb auf die Gangreserveanzeige. Nach Ablauf von 40 h aktiviert der Schaltring zusätzlich noch den Hebel zum Sekundenstop (im Bild links).

Dieser Mechanismus ist sicherlich einzigartig. Er verbindet die Tugenden der "Alten" mit den Anforderungen der Moderne.